Kurze Antwort: nein.
Längere Antwort:
Die AfD hat zu viele Stimmen bekommen, auch von jungen Leuten, auch bei uns im Kreis. ABER: Die allermeisten jungen Leute haben eine demokratische Partei gewählt.
Trotzdem ganz klar: Unter den jungen AfD-Wählern sind rechtsextreme Überzeugungstäter. Hier ist jede Nachsicht falsch. Das ist gefährliches Verhalten. Wir brauchen Ausstiegsprogramme gegen Rechts und andere Angebote, aber ansonsten null Toleranz. Diese Gruppe gibt es leider immer. Sie müssen wir bei jeder Wahl überstimmen, indem wir wählen gehen.
Neben den Überzeugungstätern gibt es allerdings noch andere junge AfD-Wähler. Der AfD ist es gelungen, einen gewissen Hype auszulösen. Das hat nicht nur, aber auch etwas mit Provokation zu tun. Und es hat mit erfolgreicher Social-Media-Arbeit zu tun. Wir brauchen strengere Regeln, damit Digitalkonzerne nicht Milliarden dadurch scheffeln, dass Rechtsextreme, Verschwörungstheoretiker oder Putins Leute unsere Bildschirme fluten. Dennoch hilft die beste Regulierung nix: Demokratische Parteien müssen im Netz überzeugender, begeisternder und aufklärerischer unterwegs sein.
Und mal ganze ohne Internet: Wenn junge Leute in demokratischen Parteien nichts finden, bei dem sie gerne mitmachen, wird das nichts. Und wenn das Gefühl bleibt, die Zukunft wäre heute schon verwirkt, auch nicht. Politischer Einsatz wird uns immer etwas abverlangen. Aber Parteien müssen sich endlich an der Realität junger Leute ausrichten.
Das war der traurige Teil. Der schöne Teil, das sind Erdal, Hannah, Kevin (2x), Laura, Mario, Ramona, Francesco, Fanny, Peter, Amelia, Ihab, Sherry, Henry, Janina, Marcel, Lukas, Jan-Kevin, Pascal, Felix, Emre, Vincent, Elias, Benjamin, Marten, Ammar und Nils. Sie alle sind unter 30 und bei uns für die SPD angetreten. Hannah, Ramona und Nils sind auch gewählt worden. Das gibt mir Hoffnung.
Besser als hoffen, ist nur machen. Wer was machen will, meldet sich.
Ich bin am Montag am Lize in Sigmaringen, abends bei den Jusos in Tübingen, am Dienstag beim Schülerforschungszentrum in Friedrichshafen, am Mittwoch im Jugendhaus Sigmaringen und am Freitag an der Laucherttalschule und dem Gymnasium in Gammertingen. Kommt rum.